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Lichtgestaltung Fußgängertunnel

Rheinfelden (Baden), 2016

Das Leitbild des Masterplans Rheinfelden ist die Stärkung und Zusammenführung der einzelnen Quartiere und die grüne Durchwegung der Stadt bis hin zum Fluss hin, von dem sie bislang in weiten Teilen durch einen parallel zum Ufer verlaufenden Bahndamm abgeschnitten ist. Nicht zuletzt soll darüber hinaus Rheinfelden mit der schweizer Schwesternstadt auf der anderen Rheinseite verbunden werden. Als eine der ersten konkreten Maßnahmen wurden daher die Sanierung und gestalterische Aufwertung der Fußgängerunterführung durch den Bahndamm beschlossen. 

Die besondere geographische Konstellation der beiden Rheinfelden legt es nahe, den Rhein zum Leitmotiv der Gestaltung zu machen und seine Bedeutung für die Menschen beidseits des Flusses unter verschiedenen Blickwinkeln zu thematisieren: die verbindenden und abgrenzenden Aspekte, ihre historischen Manifestationen ebenso wie die emotionale Bedeutung des Flusses, die sich widerspiegelt in alten Mythen und überlieferten Erzählungen.

Eine Seite des 60 m langen Tunnels zeichnet daher wie in einem erleuchteten Scherenschnitt silhouettenhaft abstrahiert den Verlauf des Stromes im Rheinfelder Abschnitt nach. Die gegenüberliegende Tunnelwand hingegen ist der Geschichte und den Geschichten des Rheins gewidmet. In den Texten, die sich hier zusammenfügen, »erzählt« der Fluss Begebenheiten und Legenden und weist auf Sehenswürdigkeiten und Kuriositäten zu beiden Seiten des Ufers hin. Neben den sich eröffnenden gestalterisch-atmosphärischen Möglichkeiten konnte damit auch funktionalen Sicherheitsaspekten Rechnung getragen werden, da der Raum hell und gleichmäßig ausgeleuchtet wird. Die Schemen der querenden Fußgänger und Radfahrer, die durch das Lichtband auf die Textwand geworfen werden sind Teil der Inszenierung. So tauchen die Passanten buchstäblich in den Rheinfelder Geschichtsfluss ein und werden Teil jener Geschichten die der Fluss erzählt.