Wandgestaltung im Radialsystem V - Bild1
 
Wandgestaltung im Radialsystem V - Bild2
 
Wandgestaltung im Radialsystem V - Bild3
 
Wandgestaltung im Radialsystem V - Bild4
 
Wandgestaltung im Radialsystem V - Bild5
 

Wandgestaltung im
Radialsystem V - New Space for The Arts

Berlin 2007 – 2014

Entwickelt für medeamorphosen – Ein Fest für die Künste

Aus einer Serie von „Endloszeichnungen“ zum Thema Medea hat Roland Stratmann für das RADIALSYSTEM eine pulsierende Raumzeichnung entwickelt. Diese erstreckt sich über die gesamte Länge der linksseitigen Wandfläche im Foyer und verwandelt den Raum in einen virtuellen „Zeittunnel“. Im Eingangsbereich empfängt den Besucher ein flirrendes, irritierendes Geflecht von Linien, das sich im weiteren Verlauf der Wandabwicklung in scheinbar endlosen Überlagerungen zu einem Strom strudelnder Flächen verdichtet. Am Endes des Foyers lichten sich die Strukturen wieder und lassen die Ursache für das verwobene Linienchaos erkennen: Medea!?

Welche befremdende und verstörende Figur verbirgt sich hinter den mannigfachen Neuerzählungen und den gegensätzlichen Interpretationen der Geschichte? Welche Erkenntnis kann aus dem Rauschen der sich vielfach überlagernden Überlieferungen gefiltert werden? Die ungeheure Geschichte einer mehrfachen Mörderin, deren Wahrheitsgehalt zweifelhaft bleibt und doch unmöglich scheint?

Stratmann umkreist mit seiner raumgreifenden Wandzeichnung die Deutungsschwierigkeiten des Mythos. Durch das irisierende Liniengeflecht wird der Sog der Geschichte und die Ungeheuerlichkeit der überlieferten Taten bis an die optische Schmerzgrenze physisch spürbar.