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Istanbul 2000:108

Galerie Dürer
Goethe-Institut Istanbul, 2000

Installation
124 Pappkartons, türkische Zeitungen,
8 Wasserflaschen, farbiges Licht

Pressetext:

Roland Stratmann setzt eine bespielbare Installation ins Zentrum der Ausstellung. Die Besucher werden aus ihrer Rolle der stillen Beobachter gelockt und zu Akteuren. Sie sind eingeladen, die Gestalt der raumgreifenden Skulptur, entweder nach vorgegebenen Spielregeln oder auch frei, fortwährend zu verändern. Es können Türme, Plätze, Solitäre... gebaut werden. Ausgangspunkt sind ein Material-Block aus 108 Kisten, die Figuren der "Wächter" für vier Spielparteien und acht schützende Turmspitzen.
Die Elemente der Installation sind mit Auszügen der türkischen Tagespresse bestückt und enthalten Eindrücke des mehrmonatigen Aufenthalts des Künstlers in Istanbul. Mit jeder neuen Veränderung, die der Besucher und Spieler vornimmt, treten mehr und mehr Informationen hervor. So entsteht ein Pool urbaner Eindrücke. Im Verlauf der Ausstellung wächst das Bild einer imaginären Stadt, vergleichbar den kontinuierlich sich ausbreitenden und ständig wandelnden Strukturen einer Metropole.
Am Ende der Ausstellung stand die Auflösung der Skulptur. Die Bestandteile der Installation wurden zu Gunsten der Erdbebenhilfe versteigert. Mit dem Auktionserlös wurde die Errichtung eines einfachen, aber mit allen sanitären Einrichtungen versehenen Holzhauses für eine obdachlose, türkische Familie unterstützt.

 

Stapel – Made in Istanbul, 2000
Fotoserie

Ausgestattet mit dem Auslandsstipendium des Berliner Senats verbrachte Roland Stratmann im Jahr 2000 sechs Monate in Istanbul. Hier entdeckte er das dieser Megacity inhärente Thema des Stapelns. Die Architektur der Metropolen kommt ohne Schichtungen, Überlagerungen und Auftürmungen nicht aus. Doch in Istanbul, einer historisch gewachsenen, von immer wieder neuen Uminterpretationen der Bausubstanz durch wechselnde Herrschaftssysteme geprägten Metropole, erschien Stratmann das Prinzip des Stapelns potenziert und kulturprägend: so thronen manche der Moscheen auf einer Substruktur aus Lagerhallen, Werkstätten und Läden, unter denen sich wiederum unterirdische Zisternen, Katakomben, die Kanalisation, Gänge und Fluchtwege erstrecken. In das gewachsene und wachsende Chaos der Basare oder der Gecekondusiedlungen, zwischen Slums und Villenresorts drängen sich Inseln von Ordnung und Struktur in Form von mal akkuraten, mal improvisiert wirkenden Stapeln. Es wird hoch gestapelt, in optimaler Raumausnutzung will man die ganze Fülle dessen zeigen, was man hat. Stratmanns Fotografien spüren dieses für Istanbul bestimmende Grundmotiv in all seiner Variabilität auf.